Wissenschaftliche Grundlagen
Während die Recyclingfähigkeit vielen Konsumenten aus den Medien bereits ein vertrauter Begriff ist, kennen nur wenige die Wirkungskategorien der vereinfachten Lebenszyklusanalyse.
Deshalb werden hier im Folgenden deren Wirkungskategorien erläutert.
Weiterführende Informationen finden Sie in der verwendeten Quelle:
European Commission, Recommendation 2013/179/EU on the use of common methods to measure and communicate the life cycle environmental performance of products and organisations, Off. J. Eur. Union, 56 (2013) 210.
Versauerung
EF-Wirkungskategorie, bei der es um die Wirkungen aufgrund von Säurebildnern in der Umwelt geht. Emissionen von NOx, NH3 und SOx führen zur Freisetzung von Wasserstoffionen (H+), wenn die Gase mineralisiert werden. Die Protonen tragen zur Versauerung von Böden und Gewässern bei, wenn sie in Gebieten mit geringer Pufferkapazität freigesetzt werden. Dies führt zu Waldsterben und zur Versauerung von Seen.
Klimawandel
Alle Inputs oder Outputs, die zu Treibhausgasemissionen führen. Zu den Folgen zählen steigende Durchschnittstemperaturen und plötzliche regionale Klimaveränderungen. Der Klimawandel wirkt sich weltweit auf die Umwelt aus.
Ökotoxizität, Süßwasser
EF-Wirkungskategorie für die toxischen Auswirkungen auf ein Ökosystem, die einzelnen Arten schaden und die Struktur und Funktion des Ökosystems verändern. Ökotoxizität ist das Ergebnis einer Vielfalt verschiedener toxikologischer Mechanismen, die durch die Freisetzung von Stoffen mit direktem Einfluss auf die Gesundheit des Ökosystems ausgelöst werden.
Eutrophierung
Nährstoffe (hauptsächlich Stickstoff und Phosphor) aus Abwasserkanälen und von gedüngten landwirtschaftlichen Flächen beschleunigen das Wachstum von Algen und anderer Vegetation im Wasser. Der Abbau organischen Materials verbraucht Sauerstoff, was zu einem Sauerstoffdefizit und in einigen Fällen zu Fischsterben führt. Mit der Eutrophierung wird die Menge der eingetragenen Stoffe in ein einheitliches Maß umgerechnet, das dem zum Abbau abgestorbener Biomasse erforderlichen Sauerstoff entspricht. Zur Bewertung der Auswirkungen der Eutrophierung werden drei EF-Wirkungskategorien verwendet: Eutrophierung – Land, Eutrophierung – Süßwasser, Eutrophierung – Meer.
Humantoxizität – kanzerogen
EF-Wirkungskategorie für schädliche Auswirkungen der Aufnahme toxischer Stoffe durch Einatmen von Luft, Aufnahme mit Nahrungsmitteln/Wasser, Eindringen durch die Haut auf die Gesundheit des Menschen, soweit sie mit Krebs zusammenhängen.
Humantoxizität – nicht kanzerogen
EF-Wirkungskategorie für die schädlichen Auswirkungen der Aufnahme toxischer Stoffe durch Einatmen von Luft, Aufnahme mit Nahrungsmitteln/Wasser, Eindringen durch die Haut auf die Gesundheit des Menschen, soweit sie nicht kanzerogene Wirkungen betreffen, die nicht durch Feinstaub/Emissionen anorganischer Stoffe oder ionisierende Strahlung verursacht werden.
Landnutzung
EF-Wirkungskategorie für die Nutzung (Flächenbelegung) und Umwandlung (Transformation) von Landflächen im Rahmen von Tätigkeiten wie Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Straßen- und Wohnungsbau, Bergbau usw. Bei der Flächenbelegung sind die Auswirkungen der Landnutzung, die Größe der belegten Fläche und die Dauer der Belegung von Belang (Qualitätsänderungen multipliziert mit Fläche und Dauer). Bei der Landumwandlung werden das Ausmaß der Änderung des Eigenschaftenprofils der Landfläche und die Größe der betroffenen Fläche betrachtet (Qualitätsänderungen multipliziert mit Fläche).
Ozonabbau
EF-Wirkungskategorie für den Abbau des stratosphärischen Ozons aufgrund von Emissionen ozonabbauender Stoffe, z. B. langlebige Chlor und Brom enthaltende Gase (z. B. FCKW, H-FCKW, Halone).
Fotochemische Bildung von Ozon
EF-Wirkungskategorie für die Bildung von bodennahem Ozon in der Troposphäre durch fotochemische Oxidation von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) und Kohlenmonoxid (CO), wenn Stickoxide (NOx) und Sonnenlicht vorhanden sind. Hohe Konzentrationen von bodennahem troposphärischem Ozon wirken sich schädlich auf die Vegetation, die menschlichen Atemwege und künstliche Materialien aus, indem sie mit organischen Stoffen reagieren.
Feinstaub
EF-Wirkungskategorie für die schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, die durch Emissionen von Feinstaub (PM) und seinen Vorläuferstoffen (NOx, SOx, NH3) verursacht werden.
Ressourcennutzung, fossil
EF-Wirkungskategorie für die Nutzung nicht erneuerbarer fossiler natürlicher Ressourcen (z. B. Erdgas, Kohle, Öl).
Ressourcennutzung, Mineralien und Metalle
EF-Wirkungskategorie für die Nutzung nicht erneuerbarer abiotischer natürlicher Ressourcen (Mineralien und Metalle).
Wassernutzung
Das relativ verfügbare Wasser, das nach der Deckung des Bedarfs von Menschen und aquatischen Ökosystemen pro Gebiet in einem Wassereinzugsgebiet verbleibt. Es wird das Potenzial des Wassermangels für Menschen oder Ökosysteme bewertet, wobei davon ausgegangen wird, dass ein anderer Nutzer umso wahrscheinlicher Mangel leiden wird, je weniger Wasser pro Gebiet verbleibt (siehe auch: http://www.wulca-waterlca.org/aware.html).